Im Dezember 2021 startete Pitchbrother Tobias sein neues Projekt „Chinook“.
Der Rumpfbausatz der Firma VARIO wird zusammen mit der speziell für diese Modell entwickelten Mechanik ausgeliefert. Der Antrieb ist elektrisch.

Der Erstflug der selbsttragenden Mechanik war im Juni 2022. Bereits im Oktober 2022 fand dann der der erste Flug mit der Mechanik im „nackten“ Rumpf statt, nachdem alle Spannten eingeklebt wurden.

Bis zur finalen Fertigstellung einschließlich der Lackierung dauerte es dann noch mal bis Ende 2024. Nun ist das Modell fertig und wird mit Sicherheit in der Flugsaison 2025 dem Piloten viel Spaß bereiten.

Hier der zweite Teil des Bauberichtes:
Fertigstellung des Rumpfes, Zusammenbau und Lackierung

=> erster Teil teil des Bauberichtes <=

Nach den erfolgreichen Testflügen mit dem noch unbehandeltem Rumpf wurde die Mechanik wieder ausgebaut und die Fertigstellung des Rumpfes begonnen.

Ein leichter, aber auch hässlicher Versatz am oben vorderen Dom zwischen Rumpfmittelstück und Vorbau musste erstmal korrigiert werden.

Hierzu wurde eine zusätzliche GFK-Platte aufgesetzt und zurecht geschliffen.

Das Ergebnis war schon mal eine deutliche Verbesserung.

So wurde natürlich „nebenbei“ noch mal die Chinook im Maßstab 1:48 gebaut und immer wieder als Vorlage für das Modell im Maßstab 1:11 genommen.

Für die Lackierung wurde sogar noch ein Modell im Maßstab 1:200 der Firma Herpa beschafft. Zufälligerweise gab es dies genau in der Lackierung, wie die Chinook in diesem Bericht lackiert werden soll.

Eine gute Idee ist es immer wieder, beim Nachbau eines Originals als RC Modell den Bausatz eines Standmodells zu kaufen. Hier findet man oftmals noch mal viele Details des Originals.

Viel Arbeit war natürlich die Fenster des Cockpits auszuschneiden. Für die Seitenfenster wurde eine passende Papprolle mit Schleifpapier beklebt und so der für die Fenster passende Durchmesser geschliffen.

Für die Öffnungen der Triebwerkseinlässe gibt es eine Schablone, mit der man die Öffnungen auf das GFK-Teil übertragen kann und dann ausschneidet.

Die Seitentür wurde horizontal geteilt und entgegen dem Bauplan nicht an der Seite mit Scharnieren versehen sondern unten. Das Obere Teil kann abgenommen werden. Das Original ist oft mit offenem oberen Türteil im Flug zu sehen.

Jetzt mussten erstmal alle weiteren Öffnungen am Rumpf erstellt werden.

Beim Original fährt der obere Teil der Tür innen an die Decke. Dies wurde beim Modell wegen fehlendem Platz und viel zu großem Aufwand nicht umgesetzt.

Es wurden auch noch weitere Lüftungsöffnungen erstellt und mit Metallgittern verkleidet.

Die Wellentunnel des Bausatzes passten leider nicht, weshalb in mehreren Versuchen diese mit dem 3D-Drucker selbst erstellt wurden.

Am Heck befindet sich beim Original der Ölkühler. Die Öffnung musste erst in den Rumpf geschnitten werden.

Dabei waren die Turbinen der schwierigste Teil, da die seitlichen Wellentunnel korrekt ausgeschnitten werden mussten.

Die ersten Versuche die Pitot-Rohre vorne selbst zu drucken waren leider nicht so erfolgreich. Daher wurde dann doch auf die Teile aus dem VARIO Sortiment zurückgegriffen.

Zahlreiche Detailaufnahmen waren während der gesamten Bauphase immer mit im Bastelkeller.

Mit dem Laser wurde die korrekte Position ermittelt und dann die Halterungen montiert. Für den Transport sind beide Pitotrohre abnehmbar.

Erste Einstellversuche der beiden Landescheinwerfer vor dem Einbau in den Rumpf.

Beim Anzeichen am Rumpf wurden auch wieder Bilder vom Original als Grundlage verwendet.

Die erste Lightshow im Bastelkeller war schon mal klasse. Auch wenn die Einstellung der Blitz- und Blinksequenzen noch final programmiert werden müssen.

Für die Beleuchtung wurde der Hersteller uniLIGHT.at gewählt.

Damit war dann alles soweit vorbereitet um das Modell dem Lackierer von RC Helicopter Service übergeben zu können. Als Vorbild sollte die Lackierung der Chinook von COULSON AVIATION dienen. Genau sollte es die Maschine mit der Registration „N43CU“ – „L.A. CONTY FIRE“ werden, wobei der Erbauer des Modells sich dann noch noch kleine Anpassungen erlaubt hat. Es ist nicht geplant, mit dem Modell eine Baubewertung zu gewinnen.

Hier ein schönes Video des Originals

Das Ergebnis war Atemberaubend und motivierte zum schnellstmöglichen Einbau der Mechanik, damit das schöne Modell „zeitnah“ seinen dritten Erstflug machen kann.

Eigentlich sollten die Rotorblätter „nur“ beklebt werden um das Budget etwas zu schonen. Durch die Form am Blathals wäre das bekleben aber nur „semioptimal“ gewesen, weshalb der Lackierer von Heiko Fischer noch mal einen kleinen Zusatzauftrag erhalten hat. Bei der Gelegenheit wurden dann auch noch die Rotorköpfe mitlackiert, was das Ergebnis des gesamten Modells noch mal erheblich verschönert hat.

Für das erste mal Scheiben mit Sekundenkleber einkleben war ich mit dem Ergebnis schon sehr zufrieden. Die Idee, das nicht mit Schrauben zu machen war in jedem Fall gut!

Aus den Testflügen konnte festgestellt werden, dass der Regler in der Getriebe- und Motorkonfiguration des Herstellers mit einem PWM-Wert von über 90% arbeitete und bei leer werdendem Akku fast 100% erreicht.

Konfiguration den Herstellers
Die Werte nach dem „Tuning“

Zuerst war die Idee, den Motor umwickeln zu lassen, da „das teure Stück“ ja bereits beschafft wurde. Glücklicherweise bietet die Firma RC Helicopter Service ein Motorritzel mit angepasster Zähneanzahl an. Mit diesem „Tuning-Teil“ liegt die Regleröffnung um die 80% und die Drehzahl bleibt auch bei niedrigem Akkustand stabil.

Durch die Erfahrung mit den ersten Flügen in der Rohbauphase sollte der HC3SX Kreisel noch mal an die Seite versetzt werden. So kann auch bei eingebauter Mechanik das Steuerkabel des Reglers mal für ein Update einfach abgezogen werden. Dies war mit der ursprünglichen Einbauvariante nicht möglich.

Da durch das Versetzten des Kreisels die Servokabel noch mal in der Länge angepasst werden mussten wurde bei dieser Aktion auch die Kabelführung noch mal nach innen verlegt. Es gab dann doch den einen oder anderen Pitchbrother, der sich über die nicht so schöne „obenliegende“ Verkabelung ausgelassen hatte.

Zum Schluss gab es dann noch einen Reifenwechsel. Leider liegen dem Bausatz nur noch einfache Standardräder bei. Die optisch schöneren Kavan Räder wurden noch zusätzlich bestellt.

Antennen und das untere Beacon wurden angebracht.
Einige Fenster haben noch ein Netz von innen bekommen.

Kurz vor dem Erstflug im November 2024
Erfolgreicher kurzer Testflug mit Fotoshooting

Nach dem Erstflug wurden noch mal kleine Konfigurationsanpassungen vorgenommen und gleich einen Tag später auf dem Gelände in Groß-Gerau geprüft. Dort wurde dann trotz starkem Wind und tief stehender Sonne das erste mal eine ganze Akkuladung geflogen.

Weiter Flug auf dem Gelände in Groß-Gerau

Nach mehreren Jahren Bauzeit ist das Ergebnis ein sehr schöner Tandemhubschrauber, den es nicht auf jedem Fluggelände zu sehen gibt. Das könnte sich jetzt ändern, da auch das Fliegen des Modells eine große Freude ist und viel Spaß macht.

Es werden sicher noch einige Fotos und Videos des fertigen Modells mit besserer Qualität entstehen. Diese werde ich dann natürlich auch hier anhängen.